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UKRAINE: KRIEGSBETROFFENE

«Ständig flogen Geschosse durch die Luft»

Im Februar 2022 wurde das Leben der Menschen in der Ukraine auf den Kopf gestellt. Städte wurden bombardiert, Häuser zerstört, Familien getrennt. Millionen flüchteten in die Westukraine oder andere Länder. Das Hoffnungsnetz sprang sofort ein – mit Lebensmitteln, Notunterkünften und Hilfsgütern.

 

Ein Jahr später sind über 17 Millionen Menschen in der Ukraine dringend auf Hilfe angewiesen. Seit Wintereinbruch feuert Russland Raketen auf zentrale, zivile Einrichtungen . Millionen Haushalte sind mehrere Stunden pro Tag ohne Strom oder Heizung. Die Kälte ist an einigen Orten bis im April kaum aushaltbar. Natascha* erzählt, wie sich ihr Leben über Nacht änderte:

 

«Am Anfang begriffen wir nicht, was passierte», sagt Natascha. «Die erste Nacht verbrachten wir im Keller einer Schule. Wir konnten nicht hinaus, ständig flogen Geschosse durch die Luft, wir hörten Explosionen und Artilleriefeuer. Mein Mann muss wegen seiner Niere dreimal pro Woche ins Spital. Weil der öffentliche Verkehr nicht mehr funktionierte, musste er jedes Mal zu Fuss durch die Kampfzone gehen; drei Stunden pro Weg. Wir entschieden uns zu fliehen. Noch am Bahnsteig mussten Leute ihr Gepäck zurücklassen, weil es zu wenig Platz hatte. Zum Glück schafften wir es auf einen Zug. Ihr habt uns ein Dach über dem Kopf gegeben und euch um uns gesorgt. Dafür möchte ich mich bedanken!»


Unsere lokalen Partner verteilen seit März 2022 im ganzen Land Lebensmittel, Wasser, Medikamente, Hygienepakete, Kleider, Schuhe und nun auch Stromgeneratoren, Brennholz und Wolldecken. Wir stellen beheizte Schlafplätze zur Verfügung oder übernehmen Mietkosten. Sobald es die Sicherheitslage zulässt, beginnen wir mit dem Wiederaufbau beschädigter Häuser.


Dadurch erhalten die Menschen wieder Hoffnung, Lebensmut und Selbstvertrauen. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

 

 

Bild: LIO

 

 

 

Update Februar 2023

Ein Jahr nach Beginn des Kriegs ist noch kein Ende in Sicht. Die Zerstörung ist immens, Tausende sind gestorben, Millionen wurden zur Flucht gezwungen. Die umliegenden Länder, allen voran die Nachbarländer Moldawien und Rumänien, kämpfen mit Flüchtlingsströmen und enormen Preissteigerungen. Das ändert jedoch nichts am Wunsch unserer Partner, weiterhin Tag für Tag Menschen in Not zu helfen.

 

Aufgrund von Veränderungen der Frontlinien sind einige Gebiete im Osten der Ukraine wieder zugänglich. Wir verfügen über die notwendigen Transportmittel und unternehmen lange Reisen (Hin- und Rückweg etwa 1000 km) von der Zentralukraine in den Osten, um Lebensmittelpakete zu liefern. In Kirchen und Sozialzentren in der Westukraine, in Moldawien und in Rumänien stellen wir Schlafplätze zur Verfügung, wo Menschen manchmal eine Nacht, manchmal mehrere Monate bleiben. Die Zahl der Flüchtenden nimmt seit Sommer 2022 ab, aber besonders in Moldawien und Rumänien sind immer noch viele auf der Flucht nach Westeuropa oder der Rückkehr ins Heimatland. In den kalten Wintermonaten sind die Zentren – die wir mit Generatoren ausrüsten – trotz ständigen Stromausfällen ein Ort der Wärme.

 

Durch die Nothilfe sind weitere Arbeitszweige entstanden: Arbeitsplätze für Online-Unterricht, Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, Hilfe bei der Arbeitssuche oder bei juristischen Problemen, Kurse zur Trauma-Bewältigung, Nähkurse, einzelne Wiederaufbauprojekte. So wurde in Lwiw der Dachstock einer Kirche renoviert, um für weitere Flüchtlinge Platz zu machen. Und in Sarata Galbena in Moldawien wurden Hallen für Kindercamps ausgebaut. Dort unterstützen wir dort eine Bäckerei. An Spitzentagen werden dort 1500 Brote gebacken und an bedürftige Flüchtlinge wie auch Einheimische verteilt.

 

 

Bild: Eine Frau in ihrem zerstörten Haus in der Ostukraine. Foto: LIO

Update Dezember 2022

Ein Partner aus der Stadt Lwiw berichtet: «Im ganzen Land ist die Energielage kritisch. Jeden Tag haben wir mehrere Stunden keinen Strom. Besonders kleinere Ortschaften sind herausgefordert. Die Behörden haben gesagt, wir müssen darauf vorbereitet sein, mehrere Wochen komplett ohne Strom auszukommen. Ich weiss nicht, wie wir das schaffen sollen. Die Heizung und die Wasserversorgung brauchen auch Strom. Wir helfen weiterhin den vielen Flüchtlingen, z. B. mit unseren neuen Rehabilitationskursen, die schon in zehn verschiedenen Orten gestartet haben.»

 

Der Energiemangel ist im Winter besonders herausfordernd. Aus diesem Grund verteilt das Hoffnungsnetz Lebensmittel, Trinkwasser, Kleider, warme Decken, Medikamente, Stromgeneratoren und vieles mehr in der ganzen Ukraine. Ein Stromgenerator wurde an unseren Partner in Lwiw geliefert, damit die Menschen in der Flüchtlingsunterkunft die harten Wintermonate etwas leichter überstehen können.

 

 

 

 

Update Oktober 2022

Alex aus Mariupol erzählt: «Nach Kriegsbeginn sah ich meine Heimatstadt fast jeden Tag brennen. Es fühlt sich an, als ob sie vom Erdboden verschluckt wurde. Mitten im Kriegsgebiet half ich bei der Unterbringung von Flüchtlingen und bei der Verteilung von Lebensmitteln. Es würde zu lange dauern, alles zu erzählen, was ich dabei erlebte. Einmal traf eine Rakete eine nahegelegene Kirche, aber Gott sei Dank überlebten alle. Nach etwa einem Monat beschloss ich, in Richtung Saporischschja zu ziehen. Mit einer Gruppe von Leuten lief ich 40 Kilometer, bis uns ein Auto mit Freiwilligen abholte. Danach passierten wir etwa 20 Kontrollpunkte, bevor wir endlich ukrainisch kontrolliertes Gebiet erreichten. Alle im Auto weinten, als wir merkten, dass wir in Sicherheit waren. Schliesslich schaffte ich es nach Lwiw und freute mich, dass es dort Essen und Wärme gab und dass ich vorübergehend in Sicherheit war. Aber mein Herz schmerzt für die Menschen, die zurückgeblieben sind. Ich möchte nach Hause gehen und das Leben weiterleben, das mir genommen wurde.»

 

Am 10. Oktober 2022 schoss Russland zahlreiche Raketen auf ukrainische Stadtzentren. Als Antwort  wollen westliche Länder der Ukraine neue Luftabwehrsysteme liefern. Mehr Informationen: Russische Racheangriffe in der Ukraine (nzz.ch)

 

 

 

Herzlichen Dank, dass Sie den Menschen wieder Hoffnung geben.

Bitte Spenden Sie jetzt!

Mit CHF 45.– schenken Sie einer Familie Lebensmittel für 10 Tage.

Mit CHF 250.– ermöglichen Sie einer Familie einen Monat Aufenthalt in einem Flüchtlingszentrum.


Ihre Spende hilft direkt,  schnell und unbürokratisch.

 

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So werden die Menschen unterstützt:

  • Geheizte Schlafunterkünfte
  • Essen und Wasser
  • Kleider, Decken, Medikamente und andere Hilfsgüter
  • Bustransporte zu sicheren Orten
  • Lebensmittellieferungen in abgelegene Gebiete
Bild: Jana Čavojská

Flyer zur Sammlung

Link zum Flyer der Hoffnungsnetzsammlung Ukraine