Am Mittag des 25. Aprils 2015 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 den Himalaja-Staat Nepal. Die Folge waren über 8'800 Tote und rund 500'000 zerstörte Häuser. 

Geleistete Hilfe

Nach der ersten Nothilfe wurde aufgrund der rasch folgenden Regenzeit der Wiederaufbau von stabilen Häusern ein wichtiger Zweig der Unterstützung. Diese sollten den Menschen eine bessere Unterkunft bieten als die notdürftig aufgestellten Hütten aus Trümmern und Planen.

Der Bau eines sicheren, langfristig nutzbaren Gebäudes nimmt viel Zeit in Anspruch, Zeit die nicht zur Verfügung stand. Doch es konnten pragmatische Lösungen gefunden werden. Die Leute bauten sich aus Bambus ein Gerüst für ein provisorisches Haus und deckten es rundherum mit Wellblechen ein, die unsere Partner zur Verfügung stellten. Nach der Regenzeit wurde ein Verputz angebracht, der das Haus zu einem permanenten Heim machte. Über 1300 Familien konnten ein solches Haus bauen. 

In einem weiteren Projektaspekt wurden über 100 Maurer ausgebildet im erdbebensicheren Wiederaufbau. Der Bau von rund 300 stabilen Häusern konnte 2017 abgeschlossen werden.

Wasser

Weiter hatte die Trinkwasserversorgung Priorität. Viele Brunnen und Quellen wurden durch das Beben verschüttet oder der Zugang abgeschnitten. Im 2016 konnten 12 Personen in Nepal von einem Experten im Bau von Bio-Sandfiltern ausgebildet werden. In fünf Distrikten erhielten über 2000 Familien einen solchen Filter, der ihnen täglich bis zu 80 Liter sicheres Trinkwasser liefern kann. In einem Folgeprojekt werden nun weitere Dorfgemeinschaften mit Bio-Sandfiltern ausgestattet.

Traumabewältigung

Viele Menschen sind durch das Erlebte stark traumatisiert durch die Todesangst, den Verlust nahestehender Menschen und durch den Anblick von verstümmelten Leichen. Eine Schulung für Traumahelfer hat 250 Seelsorger ausgebildet, um in ihrem Umfeld Menschen bei der Traumabewältigung zu unterstützen. 

Im Jahr 2022 wurde das letzte Folgeprojekt zum erdbebensicheren Wiederaufbau von Häusern abgeschlossen. Weiter lief das Projekt zur Herstellung und Verteilung von Bio-Sandfiltern. Direkt nach dem Erdbeben wurden bereits 700 der Wasserfilter lokal produziert und an die Bevölkerung weitergegeben. Seit Ende 2021 sind weitere 166 Bio-Sandfilter hergestellt und verteilt worden. Die Politiker und Beamten sehen die positive Wirkung der Bio-Sandfilter auf die Dorfgemeinschaften und beobachten, dass die Menschen weniger häufig krank sind. Sie betonen sogar, dass die Filter während ihrer Amtszeit in ihre Gegend geliefert wurden. Eine unabhängige Prüfung der Bio-Sandfilter ergab, dass diese tatsächlich äusserst wirkungsvoll die Wasserqualität verbessern. Das gefilterte Wasser kann bedenkenlos als Trinkwasser dienen, obwohl es vorher trüb, mit hohem Eisengehalt und von diversen Bakterien belastet war. Viele Dörfer verfügen über kein Quellwasser und holen ihr Trinkwasser aus dem Fluss. Dieses Projekt trägt dazu bei, dass Menschen in mehreren Regionen Nepals langfristig mit sauberem Trinkwasser versorgt sind.

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!